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Kein Ende in Sicht

Vor Beginn der Jagdsperre (15.10.) haben wir erneut den „Innenausbauabrisshammer“ ordentlich geschwungen. Gleich zu Beginn waren einige Fundstücke zu bewundern. Offensichtlich haben alle Renovierer und Erneuerer vor uns, brav über bestehendes drüber genagelt – frei nach dem Motto „so einfach wie möglich“. Die Tafel mit den zu verwirklichenden U-Bahn- und S-Bahn-Linien war als „Lattenrost“ in einem Lager verbaut. Muss so in den 60ern gewesen sein. Und irgendjemand vom Verein hatte vermutlich einen guten Draht zur Stadt Wien bzw. zu den damals „Wiener Verkehrsbetrieben“.



Was uns allerdings das Plakat mit „§6 etc.“ genau mit der „Schwachstromabgabe“ sagen wollte, bleibt unklar.

Überraschend war auch nach Entfernung der Bodenbretter die Isolierung in der ehemaligen Pächterwohnung. Hatte den Anschein einer Hydrokultur.




Unser Franz als ausgewiesener Experte hatte mit dem Boiler kein Pardon und setzte unter widrigsten Bedingungen die Flex ein.



Wetterspezifisch waren die ersten beiden Tage eher in der Kategorie feucht anzusiedeln. Als Beweisfotos kann man den Holzhaufen auf der Terrasse und „Kühe im Nebel“ (so hieß doch der berühmte Film, oder?) anbieten.




Überhaupt waren die „Halter“ samt den Eigentümern der Kühe ziemlich im Stress – die Schneevorhersage ließ Übles vermuten und so musste die Alm innerhalb von drei Tagen von 250 Stück Kühen geräumt werden. Wie wir jetzt auch wissen, waren die kommenden Unwetter die schlimmsten seit Jahrzenten.

Dazwischen wiederum im Dachgiebel ein Fundstück: vermutlich das Hüttenfamiliensilber. Wie und warum das dort entsorgt oder gelagert wurde – unergründbar.

Die weitere geplante Zerstörung nahm aber ihren unaufhaltsamen Lauf und nach Lieferung der recht mächtigen Abfallcontainer konnte auch das fröhliche Sortieren in „Altholz“ und „Sperrmüll“ beginnen. „Bauschutt“ sowie „Alteisen“ kommt demnächst noch – keine Angst.









Zwischen Demontage und Sortierung wiederum ein Fundstück: das steiermärkische Jugendschutzgesetz in der Fassung von 1969 hatte auch einen eigenen Charme. Und wer noch nicht weiß, wie man Löcher stopft – vorzugsweise mit Altmaterial.




Das Runterräumen konnte wieder ein wenig vereinfacht werden, da ja einiges geflogen wurde. Trotzdem musste man vieles ein zweites oder auch drittes Mal in die Hand nehmen.







Warnschilder bewirken auch nicht immer das, was sie sollen – da hatte die Hütte vermutlich irgendwann mal ordentliches Glück gehabt.



Und beim Abmontieren kamen neue Fundstücke zu Tage. Z.B. waren in den Zimmern früher Waschbecken mit Zuleitung montiert. Die jeweiligen Abflüsse waren aber eher als „rustikal“ zu bewerten, und da reden wir noch nicht von der Notdurft.




Nebstbei: einen weiteren Liniennetzplan der „Wiener Verkehrsbetriebe“ in der ehemaligen Verwendung als Lattenrost haben wir auch noch ausgegraben. Allerdings ohne die vermutlich montierten „Lamperln“.



Brauchbares Altholz aussortieren ist das eine, entnageln das andere. Aber man sieht schon den Erfolg der „Aushöhlung“.





Wir waren in der Donaulandhütte untergebracht und da uns aus Stressgründen die „Halterin“ verpflegungstechnisch nicht wirklich unterstützen konnte, blieb uns nichts anderes über als uns nach dem Motto „Männer allein zu Haus“ zu versorgen. Wir sind nicht verhungert.



Kurz bevor uns am Donnerstagvormittag die Architekten samt div. Firmen einen Besuch abstatteten, räumten wir die Baustelle so gut es ging auf.




Und da geschah es plötzlich: Wir haben IHN gefunden. Wir wissen nicht, wer ER ist, aber sicher hat einmal ein Kind um IHN geweint, als er irgendwo unter einer Leiste verschwunden ist. Jedenfalls wird ER in Zukunft über die Aushöhlung wachen.



Die versammelten Architekten zeigten sich über die bisherigen Fortschritte begeistert. Aushöhlung und Sortierung der wiederverwertbaren Materialien Note 1 (etwas anderes hätten wir ihnen auch nicht geraten).







Bei der anschließenden Besprechung schien es, als ob mit den sinkenden Temperaturen im Außenbereich, die anfallenden Abriss- und Errichtungskosten exponentiell im Ansteigen begriffen sind.



Nach der Jagdsperre und der diesjährigen Hauptversammlung des ÖAV haben wir noch eine Aushöhlungswoche (die Dritte) eingeplant.
Wir sind schon gespannt, wie weit wir kommen, denn: „Winter is coming“.



 

Rainer
 

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Rainer Vogl
Im Alpenverein Edelweiss seit 2010 als Bergwanderführer (Wanderungen im Sommer, Schneeschuhwanderungen im Winter) und Leiter von Bergwaldprojekten tätig.
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