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Frauenmauerhöhle

Blog von: Martin Heppner

Frauenmauerhöhle

Im Oktober 2017 habe ich genau diese Tour schon einmal ausgeschrieben gehabt. Wir sind im Schneegestöber am Hirscheggsattel umgekehrt – siehe auch "Situationsbedingte Tourenplanung".

Damit die Wahrscheinlichkeit von Schnee geringer ist, habe ich die Tour dieses Jahr in den Sommer verlegt. Schnee hatten wir keinen!

Anreise

Die Anreise erfolgt – wie bei allen meinen geführten Wanderungen – per Bahn und Bus: Zuerst mit dem Zug nach Leoben, dann weiter mit dem Bus auf die Präbichl Passhöhe.

Ich habe vor Kurzem erst die Pünktlichkeitsstatistik der ÖBB gesehen – tolle 96%. Leider sitzen wir in einem der Züge, die in die restlichen 4% fallen: Wir hätten normalerweise 11 Minuten Zeit gehabt um vom Bahnsteig vor den Bahnhof zum Bus hinauszugehen. Leider hat der Zug in Leoben 8 Minuten Verspätung, so dass wir laufen müssen und den Bus gerade noch erreichen.

 

Präbichl – Leobner Hütte – Hirscheggsattel

Wir steigen bei der Station „Präbichl, Passhöhe“ aus. Es regnet leicht, so dass wir uns als allererstes einmal wasserdicht machen und erst dann losgehen.

Glückerlicherweise wird das Wetter von hier an immer besser. Der Regen hört bald auf und wir packen unsere Regenjacken wieder ein.

 

Am Weg hinauf zur Leobner Hütte – machen wir einen kurzen Stopp bei einem alten Stollen. Außer meine beiden Kinder, die ich diesmal mithabe, ist keiner der Teilnehmer dafür zu begeistern in den Stollen hineinzugehen. Nicht, dass der sehr spektakulär wäre, aber es ist eine schöne Einstimmung auf die Frauenmauerhöhle.

In der Leobner Hütte machen wir eine Rast und Mittagspause. Der Höhlenführer startet um 14:00 vom Osteingang, wir brechen daher um 12:00 auf, um ohne Stress hinübergehen zu können.

Zuerst müssen wir von der Leobner Hütte einmal auf den höchsten Punkt der heutigen Wanderung hinaufgehen: Den Hirscheggsattel (1.699m). Damit haben wir etwa 500 Höhenmeter zurückgelegt. Bis zum Höhleneingang summieren sich die Gegensteigungen auf etwa 600 Höhenmeter. Es ist also von der Höhendifferenz her eine eher gemütliche Sache. Allerdings werden wir am Ende des Tages immerhin 22 Kilometer Horizontaldistanz bewältigt haben.

Am Hirscheggsattel ist es, wie am Präbichl, furchtbar windig und eisig kalt. Ich bin froh, dass ich meine warme Mütze mitgenommen habe.

 

Griesmauer - Frauenmauer

Vom Hirscheggsattel gehen wir zuerst durch die Latschen bergab um danach fast waagrecht an der Flanke der Griesmauer entlang zu gehen – die Frauenmauer direkt vor uns.

Der Neuwaldeggsattel ist der Punkt zwischen Griesmauer und Frauenmauer. Hier gibt es eine kleine Gegensteigung, bis wir wieder beinahe waagrecht die Flanke der Frauenmauer entlang zum Höhleneingang gehen. Dieser letzte Teil vor der Höhle ist auch der anspruchsvollste des Tages: Zwei Stellen sind mit Stahlseilen versichert. Kurz vor der Höhle werden wir dafür noch mit der Sichtung einer Gruppe Steinböcken belohnt.


Frauenmauerhöhle

Beim Eingang der Frauenmauerhöhle wartet unser Höhlenführer schon auf uns. Ich habe zwar vorher angerufen und uns angekündigt – im Sommer gibt es am Wochenende aber sowieso fixe Führungszeiten: 13:00 Westeingang, 14:00 Osteingang.

Ich bin recht zufrieden, dass wir mit Höhlenführer durchgegangen sind: Die Geschichte mit den drei Studenten hatte ich vorher schon einmal gehört – er hat sie halt genau an dem Platz noch einmal erzählt, an dem die Studenten schließlich tot aufgefunden wurden. Alle anderen Geschichten zur Entdeckung, Nutzung und Erforschung der Höhle – wie die mit den gefundenen Höhlenbärenskeletten - kannte ich aber noch nicht.



Nach ziemlich genau 45 Minuten kommen wir am Westtor an. Von diesem aus führen zuerst steile Eisentreppen und dann ein immer flacher werdender Waldabstieg hinunter.

Gsoll - Heimfahrt

Da es jetzt kurz vor 15:00 ist, gibt es zwei mögliche Verbindungen nach Hause: Eine um 16:28 (Wien 19:35) und eine um 18:38 (Wien 21:35). Man hat also entweder genug Zeit um gleich bis zur Gsollkehre abzusteigen, oder um in der Gsollhütte noch zwei Stunden einzukehren.

Wir entscheiden uns dafür gleich nach Hause zu fahren.

Fazit: Wer Höhlen mag, sollte die Frauenmauerhöhle unbedingt einmal besuchen!






Martin Heppner
Übungsleiter Bergwandern und Übungsleiter Schneeschuhwandern
Im Verein seit: 2012
Geboren und aufgewachsen in Klagenfurt, lebt jetzt in Wien

Im Frühjahr 2015 hat er sein Auto verkauft und ist seither mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Touren unterwegs. Darüber bloggt er beim Alpenverein Edelweiss.

In seiner Kindheit haben ihn seine Eltern oft in Kärnten, Slowenien und Italien zum Wandern mitgenommen. Durch den Abstand der Jahre verklärt, kann er sich nur mehr an die schönen Momente in den Bergen erinnern. Deshalb schleppt er jetzt seine eigenen Kinder ab und zu mit in die Wiener Hausberge.

Touren mit Martin Heppner